Fuji XF 8 3.5
Mein Händler meines Vertrauens konnte mir das blitzneue Objektiv Fuji XF 8mm f/3.5 besorgen. Bei der Übergabe meinte er so nebenher, dass ich der Erste sei, der das Objektiv erhalten hat. Es war eh schon sehr eng mit dem Veröffentlichungsdatum, denn meine Reise nach Hamburg stand an und ich wollte unbedingt mit diesem Objektiv die wunderbaren Treppenhäuser der Kontorgebäude in und um der Speicherstadt fotografieren.
Das Objektiv ist knapp 200 Gramm leicht, mit 5 cm sehr kompakt, hat einen leichtgängigen Blendenring und der Filterdurchmesser beträgt 62mm. Die hauseigene Werbung versprach eine hohe Auflösung an der X-H2 Kamera und so packte ich das Objektiv ohne vorherige Tests in die Kameratasche. Das war ein großer Fehler – wie sich leider erst später herausstellte als ich wieder zu Hause angekommen bin.
Die Randunschärfe ist enorm, die Verzeichnung und Vignettierung an den Ecken erhält von mir die schlechteste Note aller meiner Objektive. Die Schärfe in der Mitte reicht für die Originalansicht, aber wehe wenn man sich in das Bild hineinzoomt bzw. cropt. An der X-H2 mit ihren 40 MP Auflösung nicht zu empfehlen. Es war ein großer Fehler damit in den Treppenhäusern zu fotografieren. Etwas besser – aber nur etwas – ist die Schärfe bei entfernteren Objekten, wie z.B an der Elbe am Dockland oder die Elbphilharmonie von den Landungsbrücken aus, aber auch hier ist die Randunschärfe so stark, dass man die 8mm Ultraweitwinkel nicht erhalten kann. Hier muss man vom Bild so viel weg schneiden, dass man eigentlich schon bei 10mm angelangt ist. Überraschend gut ist allerdings das Fehlen jeglicher chromatischer Aberration.
Das Ergebnis ist an der Fuji X-H2 ernüchternd. Der nächste Einsatz – und somit letzte Chance – erfolgt auf der niedriger auflösenden X-H1 mit ihren 24 MP.
Fazit: Da bringt Fuji eine bombastisch hoch auflösende 40 Megapixel Kamera heraus aber hinkt bei den Objektiven ordentlich hinterher.