Meine Meinung zur mißglückten Fuji X-Pro3
Bereits im März 2016 – als ich mir die Fuji X-Pro2 kaufte – stellte ich das Fehlen einiger „must-have“ fest und hoffte, dass ein Folgemodell X-Pro3 dies ergänzen würde. Und was muss ich dieser Tage nun erleben? Anstatt einem Klappdisplay gibt es einen fremdartigen Aufklappbildschirm der die Kamera insgesamt nicht nur größer und somit auffälliger macht, sondern auch anfälliger. Arbeiten am Boden? Vergiss es! Arbeiten am Stativ? Vergiss es! Zudem noch ein altertümlich großer Verbindungsstrang! W.A.F….
Obwohl derzeit zahlreiche Medienagenturen mit viel Aufwand das Display schönreden wollen, man sogar von einem „back to Retro“ spricht, ist es in Wahrheit ein unbrauchbares Anhängsel. Zudem spricht niemand das Fehlen der 4 Auswahltasten an die auf allen neuen Fuji X-Kameras das Bedienen intuitiv und so wunderbar leichter machten. Dafür gibt es jetzt einen Lack worauf man jeden Fingerabdruck sieht und eine Schickimickianzeige welche den „eingelegten Film“ simuliert. Schick, aber unwichtig.
Die von mir schon immer bekrittelte WLan-App – selbst über 3 Jahre danach – noch immer gleich schlecht, sowie der Augensensor – der die Bedienung des Touchdisplays unmöglich macht, weil jeder Finger als Auge erkannt wird.
Welche Wünsche hatte ich vor 3 Jahren?
1) ein kleiner Hebel der sämtliche Einstellungen vor ungewollter Verstellung schützt
2) unbedingt ein klappbares Display
3) ein besser arbeitender Augen/Bildschirmsensor (der von Canon kann das) denn kaum hält man in der Sonne die Hand über den Sucher, verschwindet auch schon die Anzeige am Bildschirm
4) Verbesserungen in der Akkuleistung (ich habe an einem Tag alle 6 Akkus verbraucht) oder ein passender Batteriegriff
5) die permanente Verstellung der Dioptrieneinheit nervt
6) wenn ein JPEG gelöscht wird, soll auch das dazugehörige RAW-Bild gelöscht werden (im Moment funktioniert das nicht)
7) das in die Kamera eingetragene Bilderrating wird nach dem Download in Lightroom nicht mitübernommen
8) eine Personifizierung der Kamera – sprich die Eintragung von Copyright- bzw. Metadaten
9) eine höhere Blitzsynchronzeit
10) der Sensor reagiert bei Erwärmung mit verstärktem Rauschverhalten. 30Grad Außentemperatur, dann noch ein recht warmer Akku reichen aus um sich negativ auf die ISO-Einstellungen einzuwirken
zu 1) unverändert
zu 2) klappen kann man es jetzt, nur von zweckmäßig weit entfernt
zu 3) unverändert
zu 4) unverändert
zu 5) unverändert
zu 6) wurde durch ein Update gelöst!
zu 7) unverändert
zu 8) wurde durch ein Update gelöst!
zu 9) unverändert aber ich habe eine Umgehungslösung gefunden
zu 10) unverändert
Fazit: Ich stehe zu meiner Entscheidung auf das Fujisystem umgestiegen zu sein. Ich stehe aber auch zu meiner Forderung, mir erst eine neue Fuji Kamera zu kaufen, wenn diese einen mitdenkenden Stabilisator verbaut und ein echtes Klapp-Schwenk-Touch-Display hat. Mitdenkend deshalb, weil bei der X-H1 der Stabi oftmals zu schlechten Bildergebnissen geführt hat. Angeblich ist man schon dabei, das Problem zu lösen, nimmt man hier die Neuigkeiten beim Objektiv XF16-80 als bare Münze.
Und ich hatte in dieser Woche all diese in der Hand:
die Fuji X-Pro3, X-T3, X-T30, GFX100, X100f, X-A7, Sony 7RIII, Sony 9II, Sigma fp, Canon R, Olympus OM-D M5III und OM-D E-M1X. Wirklich überzeugen konnte mich diesmal nur die Sony 7RIII. Bei der X-T3 wurde das Belichtungsrad total vermurkst, auf der X-T30 fehlen die 4 runden Bedientasten, die X100f bei der man mit dem langen Auslöser nur verwackeln kann und bei der X-A7 ist das Schwenkdislay für Bauchschüsse ungeeignet.
Liebe Fujileute: Stellt Euch mal vor welche Chance Euch entgangen ist. Die X-Pro3 ist nur wegen dem wahnwitzigen Display in den Medien. Gut, aber die X-Pro3 wird trotzdem ein Ladenhüter weil Ihr nur mit einem Auge zuschaut und nur mit einem Ohr zuhört. Man stelle sich vor, die X-Pro3 hätte ein klappbares Display (nicht schwenkbar), einen funktionierenden Augensensor, einen wenn auch nur 3-fachen Stabilisator, den Auslöser der X-H1, ein verbessertes Kühlsystem, eine Überarbeitung des Menüs, eine funktionierende WLan-App, ein sperrbares Dioptrienrad (wie die X-T3), die bewährten Bedientasten und ein wirklich gut greifender Augenfokus. Es wäre DIE Streetkamera. Aber nein, was haben wir jetzt? Eine „Vorgängerin“ der X-Pro2.
Ob ich sauer bin? Klar bin ich sauer. Obwohl ich 3 Fujis habe (X-Pro2, X-T20 und X-H1) so muss ich bei jeder Kamera Kompromisse machen.