Mich hat es nach 5 Jahren wieder nach Berlin getrieben. Es ist Sommer, es ist alles trocken und wirklich sehr heiß. Seit Monaten hat es nicht geregnet, die Pandemie hat ihre Zeichen hinterlassen und der Krieg in der Ukraine ist nun auch in Berlin und dem Rest Europas angekommen. So wurde nun entschieden, dass sämtliche Sehenswürdigkeiten in Berlin abends nicht mehr beleuchtet werden, die Stadtgärtner machen schon seit Wochen keinen Dienst und das Unkraut, das aus jeder Ecke wächst, verdorrt in der sengenden Sonne. Als Fotograf stellt man sich den Sommer in Berlin etwas anders vor. Und wenn dies alles nicht schon schlimm genug wäre, hat mich morgens im Regierungsviertel ein Schwarm Kriebelmücken überfallen.
Ich habe mich mit dem Berliner Fotografen Ronny Behnert getroffen und bin mit ihm einen Tag lang durch die Viertel gezogen. Am Programm stand Architektur und Langzeitbelichtung. So baute ich vor Sonnenaufgang neben der Spree mein Stativ auf und während der minutenlangen Belichtung bissen mich diese Viecher so krass, dass ich regelrecht krank wurde. So verbrachte ich die weiteren Tage fiebernd im Bett und konnte leider auch mein Hauptvorhaben – meinen Geburtstag am Mauerpark zu feiern – nicht in die Tat umsetzen. Mit Schüttelfrost und wunden, stark schmerzenden Füßen schaffte ich es irgendwie zum Flughafen und auch nach Hause.
Da ich meine Fototour somit vorzeitig abbrechen musste, kann ich diesmal nicht das alles zeigen, was eigentlich auf meinem Plan stand. Aber es ist doch wieder einiges zusammengekommen. So konnte ich endlich das Jüdische Museum besuchen wie auch wieder die Kuppel des Berliner Reichstages. Eines der Highlights für mich war der Fotospot zur Oberbaumbrücke. Ich stand am letzten Betonpfeiler am U-Bahnhof an der Warschauer Straße und wartete auf einen einfahrenden Zug. Voilá 😀